Hans-Werner Engel

Kunst im Tennis-Club – Bilder russischer Maler werden bei Blau-Gold Hagen ausgestellt

Der Vorstand des Tennisvereins Blau-Gold Hagen e.V. hat sich auf Anfrage spontan bereit erklärt, Werke der Smolensker Künstler Alexander Dolosov und Aleksej Dovgan, die diese während ihres Aufenthaltes in Hagen geschaffen  haben, auszustellen. Dafür danken wir den Vorstandsmitgliedern um Frank Meierling herzlich.  Es ist unser gemeinsamer Wunsch, Kunst nahe an die Menschen zu bringen und die ausgestellten Bilder eigenen sich bestens dazu. Sie passen in das Clubhaus, als seien sie dafür gemalt worden – so Stimmen bei der Ausstellungseröffnung. Den Mitgliedern von Blau-Gold Hagen wünschen wir viel Freude mit und an dieser Ausstellung. Das Interesse war bei der Ausstellungeröffnung schon recht groß.

Die beiden Künstler freuen sich sehr über die Ausstellung und bedanken sich dafür bei Blau-Gold Hagen.

Es ist geplant, die Bilder sechs Wochen zu zeigen, also mindestens bis Ende August.

Fotos von der Ausstellungeröffnung:

Eduard Kachanowskij, OB von Smolensk, erstmals in Hagen zu Gast

Vom 6. bis 8. Juli 2009 war der im März 2009 gewählte OB von Smolensk, Eduard Kachanowskij, zu einem ersten Besuch in Hagen zu Gast. Es gab interessante Kontakte auf allen Ebenen. Mit Geduld und Humor absolvierte er in der kurzen Zeit ein anspruchsvolles Programm. Wir konnten Herrn Kachanowskij von der Qualität unserer Vereinsarbeit überzeugen, so dass er sich  spontan entschloss als Privatmann eine namenhafte Spende  für das 2010 zum 25. Jubläum der Städtepartnerschaft geplante Skulpturprojekt „BalanceAkt Kinderrechte“ an unseren Verein zu überreichen.

Dafür danken wir ihm auch an dieser Stelle!

Kleine Bildergalerie zum Besuch des Oberbürgermeisters Eduard Kachanowskij:

Rundschau, 8.7.2009

Marlies Döring und Fritz-Werner Körfer sind gestorben

Die Gemeinschaft derer, die in unserer Stadt positiv aktiv in Kultur und Bildung unterwegs ist, hat zwei Menschen aus ihrer Mitte verloren:

            Marlies Döring und Fritz-Werner Körfer.

Marlies Döring hat in vielen Projekten den Bildungstransfer zwischen den Partnerstädten Hagen und Smolensk begleitet und mit großem persönlichen Engagement zwischen Deutschlehrerinnen und Deutschlehrern aus Smolensk und Hagen viele Impulse gesetzt. Während des offenen Ateliers im April in der Volme-Galerie hat sie sich lange dem Künstler Aleksej Dovgan gewidmet, der gerade die deutsche Sprache lernt.

Fritz-Werner Körfer war einer der ersten musikalischen Botschafter Hagens in Smolensk. Mit dem Kammerorchester hat er dort wie hier die Menschen erreicht. Als das Kammerorchester der Stadt Smolensk im September 2007 in Hagen zum 100jährigen Bestehen des Hagener Philharmonischen Orchesters zu Gast war, hat Fritz Werner Körfer den Smolensker Cellisten drei seiner Celli zur Verfügung gestellt, damit sie zum Jubiläumskonzert in der Stadthalle darauf spielen konnten.

Unzählige dieser wunderbaren Gesten gibt es von diesen beiden Menschen. Wir werden uns anstrengen, Marlies und Fritz-Werner, und in diesem Euren Sinne weiter wirken.

Hans-Werner Engel

Aktualität des Themas von „Draußen vor der Tür“

 

Die Frage, die der Name unseres Kulturhauptstadt-Projektes „Wo ist Zuhause?“ ist, hat in der Literatur zahlreiche Autoren beschäftigt. Zuckmayer mit seinem „Hauptmann von Köpenick“, der einen Ausweis braucht, um in seiner Heimat bleiben zu dürfen und ihn trotz aller Mühen nicht bekommt. Franz Innerhofer beschreibt in seinem Roman, der eigentlich eine Biografie ist, seine „Schönen Tage“ als nichtehelicher Sohn, Holl, auf dem Bauernhof seines Vaters. Noch heute wird Innerhofer in seinem Pinzgauer Heimatdorf verschwiegen; er war einer von denen, das nichteheliche Kind einer Magd. Michael Scholochow beschreibt in seiner Erzählung „Ein Menschenschicksal“ das Leben eines russischen Soldaten, der in den Krieg ziehen muss, im KZ-Buchenwald landet, seine Frau und die beiden Töchter verliert sowie seinen Sohn am letzten Kriegstag. Er begegnet einem kleinen verwaisten Jungen. Um diesem Halt zu geben erklärt er, er sei sein Vater und gibt damit zugleich seinem Leben einen neuen Inhalt.

Borcherts Beckmann ist ein Synonym für den Zustand, den Millionen Menschen auf dieser Welt erleben, Menschen, die ihr Zuhause und Halt suchen, entwurzelt, verzweifelt sind und äußerste Risiken auf sich nehmen, um nicht an ihrem Leid zugrunde zu gehen. Doch viele, so auch Beckmann, gehen zugrunde, sie schaffen es nicht allein aus der Misere wie Scholochovs Figur „Sokolov“. Aber was tun wir, um diese Menschen wahrzunehmen, geschweige denn, Ihnen beizustehen und zu helfen? Bei Borchert ist es nur das einfühlsame Mädchen.

Eine der letzten verzweifelten Überlebensstrategien treibt Menschen zur Satire. Der Schauspieler Wolfgang Borchert wurde noch zum Satiriker – es blieb ihm keine Wahl! Auch Zuckmayers Stück ist nicht nur Drama, sondern bitterböse Satire. „Mensch braucht Ironie, Mensch lebt sonst nicht mehr“ schreibt H-W. Engel zum Ende seines Gedichts „Verwickelte Entwicklungen“ von 2005, das Anfang 2008 von Darstellern im Kulturzentrum Pelmke in Hagen gesprochen und gespielt wurde.

Es ist nicht die plumpe Comedy der sog. Kabarettisten, sondern die leise Ironie, die die Menschen heute langsam wieder zu verstehen lernen, die deshalb noch nicht breit wahrgenommen wird, aber auch  früher nur selten Gehör fand und insofern hat sich nicht viel geändert. Die beckmännschen Laufbahnen haben sich aber ins Tausendfache potenziert. Und darum sind diese Thematik und das Stück „Draußen vor der Tür“ aktueller denn je.

Gerade uns, die enge Beziehungen zu unserer Partnerstadt Smolensk pflegen, treibt dieses Thema an. Jedes Vorurteil ist dazu geeignet einen Menschen als einen von denen abzustempeln. Wie oft hören wir Formulierungen wie: Die Russen sind ……., die Deutschen sind ……….. und es folgt ein Vorurteil, dass weder auf die Russen, noch auf die Deutschen insgesamt zutrifft. Deshalb ist es so wichtig, dass wir den kulturellen Austausch pflegen, einander zuhören und mit unseren Mitteln dafür sorgen, dass Vorurteile verringert werden. Mit den Auftritten des russischen Theaters „MIRACLE“ in Deutschland und dem Auftritt des deutschen „Schloss-Spiel-Ensembles“ in Russland möchten wir dafür ein Zeichen setzen.

Mit vier Beispielen machen wir auf Menschen, jene von „denen“, aufmerksam:

Ist der Bankkunde Beckmann bei seiner Bank gut aufgehoben – fühlt er sich dort wie Zuhause? Wie handeln Banken – etwa verantwortlich für Kunden und Mitarbeiter?

Jahrelang haben die meisten Banken mit fest angestellten Mitarbeitern gute Gewinne gemacht, immer so zwischen 10 und 15 % lag die Quote. Aber den Großaktionären und den Vorständen war es zu wenig. Es sollten 20 bis 30 % Gewinn erzielt werden oder mehr. Tausende Mitarbeiter wurden entlassen und nicht selten als Selbständige bei Versicherungs- und Fondgesellschaften derselben Banken zum Verkauf angeblich gewinnbringender Papiere benutzt. In ihrem persönlichen Überlebenskampf müssen diese Menschen alles, aber auch wirklich alles an Geldanlagen, u. U. auch ohne die Risiken zu kennen, an ahnungslose Anleger verkaufen. Ein Schneeballsystem, in dem die letzten, nämlich die sog. Kleinanleger nur verlieren können. Sie gingen in eine Drehtür ließen nach 18o Grad ihr Geld zurück und standen im Nu mit leeren Händen wieder vor der Tür – sie wissen es heute. Die Bänker hatten Geld und Gewinne für weitere Spielchen mit demselben und mit Menschen. Und trotz Bankenkrise machen viele von ihnen im gleichen Stile weiter wie bisher, zügellos.

Es laufen ungezählte von Banken schwer verletzte Beckmannen durch die U.S.A., Europa und die Welt! Aber werden sie wahrgenommen? Selten oder gar nicht! Verzweifelnd, sprachlos verschwinden sie.

Auch in Deutschland und Russland fürchten die Menschen im Dezember 2008 um ihr Erspartes und nicht wenige Russen heben ihr Geld von den Konten ab, um nicht ein Fiasko wie im Jahre 1998 zu erleben, als sie ihre Ersparnisse insgesamt verloren.

Den Schreihälsen, den Obersten, werden derzeit von den Regierungen Unsummen aus Steuergeldern hinterhergeworfen, zur Rettung der Obersten, obwohl sie in erster Linie der Rettung der Beckmannen verpflichtet wären, doch die sind nicht mehr erreichbar, das Türschild ist längst abmontiert, die Häuser sind leer, die Konten aufgelöst – bei hunderttausenden Bankkunden in den U.S.A.

Und so können sie sich demnächst wieder zum unnützen Plausch treffen, die „Obersten“: bei Will, Kerner oder Beckmann ……. aber bitte ohne Beckmannen. 

Der Lampedusa-Beckmann ist der, der nicht von der Elbe an Land gespült wird, sondern vom Mittelmeer, seine Brüder und Vettern wirbelt die Gischt des Atlantiks bei Grand Canaria oder Teneriffa an die Küste.

Er strandet an der Mittemeer-Insel Lampedusa.

Die Türen Europas bleiben ihnen verschlossen, nur nicht die große Luke der Fähre, die den überlebenden Lampedusa-Beckmann zurück nach Afrika schippert. Zu einem Leben ohne Türen, aber mit stacheligen hohen Zäunen. 

Wir haben bereits vor einem halben Jahr auf dieses Problem hingewiesen. Durch den Fernsehfilm „Willkommen zuhause“, der am 02. Feruar 2009 Fernsehpremiere hat, erhält der Afghanistan-Beckmann sein kulturelles Gesicht. Die Thematik ist grundsätzlich die gleiche wie bei Borchert´s Beckmann. Durch Krieg traumatisierte junge Männer kehren aus einer irrealen Situation in ihre Heimat zurück. Der Beckmann heißt hier Ben Winters (dargestellt von Ken Duken), ein psychisches Wrack. Aber wer darf in unserer Gesellschaft psychisache Probleme haben – KEINER! Denn dann ist er ein Psycho und verliert alle Chancen in die Arbeitswelt zurück zu kehren; er wird einer von denen, die draußen vor der Tür stehen. Ben bekommt nur eine neue Chance, nur weil ein Mensch (Lona, dargestellt von Ulrike Folkerts) nicht weggeguckt hat. Noch schauen viel zu viele nicht hin.

In der Süddeutschen Zeitung greift Sebastian Beck in seinem Artikel „Der Krieg ins uns“-Veteranen kommen zurück- dieses Thema auf. Immer mehr sind traumatisiert. Was das heißt, lernen die Deutschen jetzt wieder. Staistiken belegen diesen traurigenTrend: Laut Verteidigungsministerium hat sich die Zahl der im Afghanistaneinsatz und anderen Kreigseinsätzen traumatisierten deutschen Soldaten 2009 auf 466 Menschen erhöht – 2008 waren es schon 245 Soldaten (Quelle: Süddeutsche Zeitung, 23./24.01.2010, Seite 8, „Im Einsatz verschlissen“)

Der Fernsehfilm „Bloch – Tod eines Freundes“ von Züli Aladags (Regie) greift das Thema mit einer aktuellen, durchaus möglichen Situation eines Afghanistan-Heimkehrers (dargestellt von Jochen Nickel) auf. In amerikanischen Filmproduktionen ist das Thema seit der Vietnam-Katastrophe ein Massenphänomen. In Deutschland dominiert unverständiges Desinteresse, sogar mehr als peinliche Ignoranz. Heute, im September 2009, wo deutsche Soldaten Bomben werfen lassen, selbst Menschen im Kampf töten und erschossen werden, findet das Thema, aber nur weil Wahlkampf ist, etwas mehr Aufmerksamkeit.

Nicht nur der heimgekehrte Soldat Frank Rode, sondern auch der von Dieter Pfaff dargestellte Bloch ist einer von denen, denn er leidet an Burn-out. Einem völlig verdrängten und unterschätzen Phänomen in unserer heutigen Gesellschaft – am 16.09.2009 ging die Nachricht über WDR 5, das sich bei der französichen Telekom in kurzer Zeit mehr als 20 Mitarbeiter das Leben genommen haben.

Der Film, der am 16.09.2009 im Ersten Programm der ARD gezeigt wird, spricht die gleichen dramatischen Probleme an, wie sie Wolfgang Borchert in „Draußen vor der Tür“ beschrieben hat. Man darf gespannt sein, wie die Zuschauerquote ist.

Hartz-4-Beckmann – die Hartz-4-Uhr tickt für viele, auch für Hochschulabsolventen, u. a. für Betriebswirte, für angehende Lehrer, aber das sehen die Bildungsexperten in den Ministerien und den Bezirksregierungen nicht, denn sie rauschen mit ihren Dienstkarossen selten oder nie bei der Arbeitsagentur vorbei oder gerade das. Insofern erblicken sie sie nicht , jene von denen, die doch nur vertreten dürfen und dann wieder von Hartz-4 vegetieren, aber wie lange geht das gut – die Lunte sozialer Konflikte glimmt schon.

In der Stadt Essen leben nach einer Studie des Bremer Instituts für Arbeitsmarktforschung und Jugendberufshilfe mehr als 30 % der Kinder unter 15 Jahren in Haushalten, die Hartz-4 beziehen. In vielen anderen Städten des Ruhrgebiets ist es nicht viel besser.

Wer bleibt auf der Strecke? Wo liegen die Ursachen? Wie lange hält ein Mensch das aus, ohne zu zerspringen? Sind wirklich alle selbst Schuld?

Oder ist es etwa die tolle Flexibilität, die von den Menschen gefordert wird, damit der Arbeitsmarkt bestens versorgt werden kann, dirigiert z. B. von zahllosen Schuleinrichtungen, denen die Aufgabe unvorbereitet zugewiesen wurde, Personal einzustellen, um es zu Beginn der Ferien wieder aussortieren zu können – wie ehedem Gutsherren zu Lichtmess ihre Mägde und Knechte entlassen konnten. Überwunden geglaubte Arbeitsmarktmethoden vergangener Jahrhunderte sind widerlich modern.

Eigenartiger Weise sind Menschen jeder sozialen Herkunft potentielle Hartz-4-Beckmänner. Und keiner scheint es zu sehen oder zu bemerken. Es sind eben die von denen, sie sind, obgleich ungleich, alle so gleich und viele haben nicht mehr die Kraft sich zu befreien oder gegen mächtige Politiker wie Roland Koch zu wehren.

Selbst Schuld? 

Die Auseinandersetzung mit dem Thema ließ uns weitere beckmännische Gruppen erkennen. Hier eine Auswahl:

Alleinerziehende Beckmännin, Lehrer Beckmann, Schüler Beckmann, Agent-Orange-Beckmann, Irak-Beckmann, Guantanamo-Beckmann, Computer-Beckmann, Mobbing-Beckmann, Prommi-Beckmann (Marilyn Monroe, Michael Jakson, Harald Juhnke, Robert Enke), Sichuan-Beckmann

Jeder ist einer von denen! Und ein jeder braucht uns, denn sie alle sind …. Menschen ….

Studententheater „MIRACLE“ bei Theaterfestival ausgezeichnet

Das Studententheater „Miracle“ , das Partner unseres Kultuhaupstadt-Projktes „Wo ist Zuhause?“ ist, hat beim russischen Theaterfestival in Jekatharinenburg mit den Stück „Picknick“ drei erste Preise gewonnen. Sie wurden ausgezeichnet für das beste Stück, die beste Regie -Elena Kurjanova- und den besten Hauptdarsteller.

Wir gratulieren zu diesem feinen Erfolg!!

Bernd Mueller stellt seine Fotos Studierenden der SHU vor

Der Fotograf und wissenschaftliche Mitarbeiter der Fernuniversität Hagen, Bernd Mueller, stellte den Studentinnen uns Studenten der Kunstfakulktät der Smolensker Humanistischen Universität seine Fotos vor. Die sehr interssierten Studierenden hatten sich umfassend über das Internet zu Bernd Muellers Arbeiten informiert und es kam zu einen regen Gedankenaustausch.

Auch die Studierenden stellten Arbeiten vor, die wir aber leider nicht hier zeigen können, denn sie sind an der UNI geblieben.

Besuch im Atelier des Fotografen Igor Tchernov in Smolensk und beim Fotografenverband

Igor Tchernov lud die Delgation aus Hagen in sein Atelier ein, um den Kontakt mit uns zu vertiefen. Es wurden interessante Gespräche geführt erstklassige Fotos gesehen und Pläne für die Zukunft geschmiedet.

Die Fotos vermitteln einen Eindruck von der guten Atmophäre, die dort in Smolensk herrscht.

Bernd Müller wurde von dem Fotografenverband Smolensks  in die Galerie bzw. das Atelier von Anna Bavtchenkova eingeladen. Neben fünfzehn Fotogafen war auch das Fernsehen dabei, um über diesen Besuch zu berichten. Aleksandra Ilina hat gedolmetscht.