Jahr: 2011

Achter Besuch einer Studentengruppe aus Smolensk beim Studienseminar Hagen

Vom 02. bis 14. April 2011 waren folgende12 Studierende und zwei Dozentinnen der Smolensker Humanistischen Universität -Fremdsprachenfakultät- beim Studienseminar in Hagen zu Gast:

Gritsenko Alena, Ippolitova Vera, Kuzmina Olga, Malysheva Ekaterina, Poleva Viktoria, Prudnikova Yulia, Rozhkova Valeria, Shelupneva Tatiana, Shevchuk Maria, Staliarova Alena, Tantsurina Ksenia, Zhylinskaya Volha, Zosimov Evgeny, Borisenkova Larisa, Zavtur Ksenia

Hier einige Fotos vom Aufenthalt in Hagen:

Ansprechpartner sind unsere Mitglieder Günther Grundmann, Rosemarie Möhle-Buschmeyer, Delia Ahland, Wolfgang Luck und Dr. Olga Engel.

Theater MIRACLE im April 2011 in Hagen

Mit zwei Stücken, gespielt in deutscher Sprache, wird MIRACLE hier gastieren und dem Hagener Publikum wie mit den Aufführungen beim Kulturhauptstadt-Projekt „Wo ist Zuhause?“ russische Theaterkunst präsentieren. Die Darsteller des Ensembles MIRACLE sind überwiegend Sprachstudenten, die in dem Ensemble nahezu unter professionellen Bedingungen arbeiten. Alle haben u. a. eine Gesangs- und Tanzausbildung. Die Theaterstücke werden grundsätzlich in drei oder vier Sprachen erarbeitet (russisch, englisch, deutsch und französisch, zuweilen auch italienisch)

Wir freuen uns auf die Stücke „Picknick im Felde“ Tragik-Komödie von Arrabal und „Ein zartes Herz“ Komödie von Sologub.

Am 7. April 2011, 19.00 Uhr spielte MIRACLE in der Aula des Ricarda-Huch-Gymnasiums die russische Komödie „Zartes Herz“. Hagens Oberbürgermeister Jörg Dehm begrüßte das Ensemble und wünschte viel Erfolg bei den Vorstellungen.

Fotos von den Proben am 7. April 2011 „Ein zartes Herz“

Fotos von Picknick im Felde u.a.:

Emfang im Rathaus durch Dr. Fischer und Dr. Schmidt:

Wanderung auf dem Dreitürmeweg und Abschiedsfest:

Abstecher nach Berlin

„Miracle“ in Berlin:

Anstreicher sind vergesslich“ begeistert Publikum im Theaterforum Kreuzberg

Vierzehn Schauspieler des Studententheaters Miracle besuchten zwischen dem 02.04.2011 und 14.04 2011 Hagen und gastierten in benachbarten Städten mit insgesamt drei Stücken. Unter der Leitung von Elena Kurjanova studierten die Darsteller „Ein zartes Herz“ (russ. Schriftsteller), „Picknick im Felde“ (Arabal) und „Anstreicher sind vergesslich“ (Dario Fo) ein und überzeugten mit klaren, professionell inszenierten Interpretationen auf recht unterschiedlichen Bühnen. Die besondere Leistung der Schauspieler drückt sich auch in dem schon seit Jahren favorisierten Konzept von „Miracle“ aus, mehrsprachig auf der Bühne zu agieren. Bei Gastspielen in der Vergangenheit hat das Studententheater Miracle unter der Leitung von Elena Kurjanova seine wachsende Professionalität mehrfach überzeugend unter Beweis gestellt.

Vom 04.04.2011 bis zum 06.04. 2011 durfte ich sieben Schauspieler der Gruppe mit dem Stück „Anstreicher sind vergesslich“ (Dario Fo, Uraufführung 1958 in Italien) nach Berlin begleiten. Auf die dortige Bühne des Theaterforums Kreuzberg (TfK) gelangte Miracle durch eine Bekanntschaft aus Frankreich: Philippe Tibbal (Schauspieler) lud das Ensemble nach Berlin ein, als er davon erfuhr, dass die exzellent Französisch, Deutsch und zum Teil Italienisch sprechenden Darsteller nach Hagen kommen wollten. Tibbal, selbst dynamischer Darsteller in dem Stück, organisierte die Proben, Übernachtung und Kulturprogramm in Berlin gemeinsam mit dem Team des TfK. Neben seinem unübertroffenen Talent zur Improvisation – er macht das Leben zum Schauspiel und umgekehrt – verfügt er in Berlin über eine Reihe nützlicher Kontakte, die diese insgesamt drei Aufführungen des Stücks von Dario Fo und den Aufenthalt der Gruppe in Berlin möglich machten.

Ein engagierter Techniker („Herr Willi“) bewies bei der Vorbereitung der Bühne, dass Theater bei den Proben, der Bühnengestaltung und der Beleuchtung über Grenzen der Sprache schnell hinausgehendes umfassendes Ereignis der Zusammenarbeit sein kann. Dank des vortrefflichen Dolmetschens des Studenten Evgeny Zosimov war die Verständigung zwischen allen Beteiligten gesichert. Überhaupt garantierte die professionelle Logistik des kleinen Theaters in Kreuzberg eine entspannte Atmosphäre. Die Studenten konnten sich künstlerisch entfalten und die Arbeit hat ihnen sichtlich Spaß bereitet. Das lag auch an dem offenen Konzept des Theaterforums, welches sich 1985 gegründet hat und seitdem insbesondere Gastspiele und eigene Inszenierungen relativ unbekannter, bzw. verschütteter Stücke bekannter Autoren auf die Bühne bringt.

Eine begabte Designerin der Smolensker Humanistischen Universität war verantwortlich für den Entwurf eines geeigneten Plakats zur Aufführung. Es ist ihr gelungen, die psychologisch tiefgründige und ernste Fragestellung des Stückes grafisch umzusetzen.

Die jungen Schauspieler arbeiteten sich auf der Bühne schnell ein. Zur Unterstützung der grotesken Figurenbeziehungen entschied sich die Regisseurin Kurjanova zur Verwendung ausdrucksstarker Kostümierung. Die Requisiten mussten transportabel sein, waren auf prägnante Aspekte beschränkt – daher legte die Gruppe besonderen Wert auf die schauspielerischen Ausdrucksmöglichkeiten. Die Spannung in der Handlung lebte von der Darstellung emotionaler Schwankungen, die zwischen Freude, Enttäuschung, Trauer, Verblüffung, Schock, Angst, Qual, Ratlosigkeit in allen Facetten in den Charakteren angelegt waren und wechselweise sehr lebendig hervortraten. Eben dieser Schwerpunkt der Umsetzung menschlicher Gefühlsschwankungen war deutlich zu erkennen. Immerhin, so die Ankündigung des TfK, handelt „die Farce von dem grausamen Geheimnis einer eifersüchtigen Witwe, das von zwei Pseudo-Anstreichern im Laufe überraschender Ereignisse und neuer Entwicklungen entdeckt wird.“ Hauptsächlich bezieht dieses Stück im Kern der Entfaltung und Lösung des Grundkonflikts seine Kraft aus der psychologischen Grundanlage aus Abhängigkeit und Ausgeliefertsein, Verrat und Treue, Offenheit und Verborgenheit, Anhänglichkeit und Gleichgültigkeit.

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Die Darsteller bewiesen ihre Fähigkeit zur Konzentration auf die jeweilige ihnen zugeschriebene Stimmungslage und verkörperten den Wechsel, die Verschränkung und Auflösung der Tauschbeziehung in eindeutiger Weise und gehaltener Grundspannung. Getragen wurden die Szenenwechsel von einer klug austarierten und überzeugend arrangierten Anordnung der Gesangs- und Tanzeinlagen. Leitmotivisch nahm an den Gelenkstellen eine ansprechende musikalische Einstudierung aus dem „Rosaroten Panther“ dynamisch den Handlungsfaden auf. Dabei muss gesagt werden, dass durch die schauspielerische Leistung der Truppe und die hervorragende Zusammenarbeit das Changieren zwischen Tragik und Komik in der Handlung treffend herausgearbeitet worden ist.

So bleibt festzuhalten, dass „Miracle“ in einer professionellen Umgebung der Betreuung durch die Mitarbeiter des Theaterforums Kreuzberg ein anspruchsvolles Stück in drei Aufführungen erfolgreich gezeigt hat. Die Umsetzung in französischer Sprache zeigt die Disziplin der Schauspieler, die neben ihrem Studienpensum mit Freude die Reise nach Deutschland angetreten haben und dafür auch mit überwältigendem Applaus ausgezeichnet worden sind.

Als Überraschungsgast war bei der letzten Aufführung die Übersetzerin des Stückes von Dario Fo im Publikum anwesend. Sie signierte das Plakat zur Aufführung.

Der Freundeskreis Hagen-Smolensk e.V. schätzt sich glücklich, dass die Studierenden der Smolensker Humanistischen Universität (SHU) mit einer unvergleichlichen Freude am Schauspiel gern in Deutschland gastieren. Es sei hiermit allen Unterstützern gedankt, die sich in Hagen, Gerolstein und Berlin um die Unterbringung und Begleitung aller Gäste aus Smolensk gekümmert haben.

Jan Pfennig, 2011

Dreier, Teddy (†)

Teddy Dreier (24.06.36 – 25.08.2011), ehemaliger Pädagoge am Gymnasium in Herdecke und passionierter Musiker und Dirigent.

Besuchte mit den Hagener Kammerorchester und einem Chor 1994 Smolensk und trat dort in der Philharmonie und später auch in St. Petersburg auf. Von dieser Reise hat er für diese Seite folgende Fotos (von Waleri Kovalev), Zeitungsartikel (Übersetzung von O. Engel) und Plakate zur Verfügung gestellt: