Jahr: 2008

UNO Kinderrechte-Konvention und deren Umsetzung in Deutschland

Die UN-Konvention zu den Rechten eines Kindes:

 

  • wurde am 2o.11.1989 verabschiedet und mit Vorbehalten am 5.4.1992 von der Bundesrepublik ratifiziert
  • haben alle Länder der Erde bis auf die USA und Somalia unterzeichnet
  • stellt Kinder als eigenständige Persönlichkeiten mit eigenen Rechten in den Mittelpunkt
  • verpflichtet die Unterzeichnerstaaten dazu, jedes Kind vor Hunger und Armut, physischer und psychischer Gewalt, Diskriminierung und Ausbeutung, Folter und Drogen zu schützen
  • garantiert jedem Kind das Recht auf eine Staatsangehörigkeit, Religions- und Gedankenfreiheit, freie Meinungsäußerung, auf Anhörung bei Strafverfahren und in Scheidungsprozessen, auf Gleichbehandlung und Bildung, kulturelle Entfaltung und Gesundheit
  • nimmt die Staaten in die Pflicht, für die Sicherheit der Kinder zu sorgen und die Eltern in die Pflicht, sich um ihre Kinder zu kümmern
  • nennt Regelungen, wie die Konvention bekannt gemacht und verbreitet werden muss, dass sie als Grundlage politischer Entscheidungen dienen und in alle Richtlinien der Aus- und Weiterbildung an Schulen und Universitäten einfließen soll
  • fordert, dass sich die Unterzeichnerstaaten regelmäßig einer UNO-Kommission stellen müssen, um über die Fortschritte bei der Umsetzung der Konvention zu berichten

 In New York fand 2002 der Weltkindergipfel „ungass“ statt, bei dem die Regierungschefs bzw. deren Vertreter weitere Schritte zur Umsetzung der Kinderrechte-Konvention beschlossen. Die Unterzeichner-Staaten sollen einen nationalen Aktionsplan mit konkreten Zielvorgaben beschließen. Auch Deutschland hat inzwischen einen nationalen Aktionsplan vorgelegt.

Umsetzung der Konvention in Deutschland

Deutschland hat die völkerrechtlich verbindliche Vereinbarung nur mit dem Vorbehalt ratifiziert :

  • dass das deutsche Ausländerrecht nicht durch die Konvention berührt werden darf.

 Das deutsche Ausländerrecht bleibt aber erkennbar hinter den Maßgaben der Konvention zurück. Sie ist in Deutschland noch immer nicht vollständig umgesetzt, wie die UNO-Kommission feststellte, die die bisher zwei Berichte (von 1995 und 2004) zur deutschen Kinderrechte-Politik prüfte. Die Hauptkritikpunkte sind:

  •  zahlreiche asylsuchende Kinder werden nicht ausreichend medizinisch versorgt, gehen nicht zur Schule und leiden unter einer ungeklärten Aufenthaltsfrage
  • es fehlt eine umfassende Kinderpolitik und es gibt zu viel Kompetenzprobleme zwischen Bund, Ländern und Gemeinden
  • Kinder werden noch immer nicht als ernst zu nehmende Bürger akzeptiert, deren Interessen in allen Bereichen vom Umweltschutz, über die Städtebauplanung bis zum Ausländerrecht anerkannt und berücksichtigt werden müssen
  • Die Konvention ist noch immer zu wenig bekannt und hat bisher keinen Eingang in Lehrpläne der Schulen oder Ausbildungsrichtlinien von Sozialarbeitern, in die Arbeit von Kommunalpolitikern, Juristen und Entscheidungsträgern in allen Bereichen gefunden.
  • Selbst die meisten Kinder sind über ihre Rechte zu wenig informiert, an den Schulen wird kaum darüber gesprochen. Nachdem die Bundesregierung im Januar 2004 ihren 2. Staatenbericht über die Umsetzung der Kinderrechte in Deutschland abgegeben hatte, äußerte die UNO zwar anerkennend über die erreichten Fortschritte z.B. bei der Gleichstellung unehelicher Kinder, sie bemängelte aber nach wie vor, dass es keine wirklich spürbare „Leidenschaft“ für die Rechte der Kinder gäbe.


Theaterprojekt „Wo ist Zuhause?“ – Fördervertrag

 Die RUHR.2010 GmbH und der Freundeskreis Hagen-Smolensk schließen Fördervertrag ab

Am 19. September 2008 unterschrieben die Vertreter der RUHR.2010 GmbH, Herr Dr. h.c. Fritz Pleitgen sowie Herr Prof. Oliver Scheytt und der Vorsitzende des Freundeskreises Hagen-Smolensk, Hans-Werner Engel, den Vertrag zur Förderung des Kulturhauptstadt-Projektes “Wo ist Zuhause?”. Der Förderbetrag beläuft sich auf 33,9 Prozent der kalkulierten Ausgaben.

Es ist der erste Vertrag, den die RUHR.2010 GmbH mit einem Projekt-Partner abgeschlossen hat.

Wir freuen uns sehr über die Förderung unseres Projektes und danken der RUHR 2010 GmbH schon jetzt für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit!

Die Premiere des Schauspiels von Wolfgang Borchert “Draußen vor der Tür” durch das “Ensemble der SchlossSpiele Hohenlimburg” unter der Regie von Dr. Peter Schütze wird am Freitag, 21. November 2008, 19.00 Uhr in der Aula des Albrecht-Dürer-Gymnasiums sein.  Der Vorverkauf für diese Veranstaltung beginnt am 20. Oktober 2008. Über “Kontakt” auf dieser Seite können sie Ihre Karten reservieren lassen. Auf weitere Vorverkaufsstellen wird später hingewiesen.

Damit beginnt nach den Aufführungen durch das Smolensker Studententheater “MIRACLE” in Hagen, Marl und Gerolstein der zweite Teil dieses Projekts, das mit der letzten Vorstellung in der Woche von 19. bis 15. Juli 2010 als einer der Höhepunkte des Kulturhauptstadt-Geschehens in Hagen endet.

Aleksey Dovgan hat die Preise für das Smolensker Filmfestival entworfen

Unser Partner in Smolensk, Aleksej Dovgan hat den diesjährigen Pokal für die Sieger des Filmfestivals in Smolensk gestaltet – einen Phönix.

pokal

Die recht große Figur, eine typische Arbeit für den Künstler, besteht aus vergoldetem Silber und ist sehr wertvoll. Der Freundeskreis Hagen-Smolensk gratuliert Aleksej Dovgan zu diesem schönen Erfolg.

http://www.smolnews.ru/news/30608

Fernsehsender RUSSIA-Smolensk berichtet über den Besuch von H.-W. Engel in Smolensk-Hagener Kunstausst.

Gemeinsam mit Aleksej Dovgan und Elena Chmurova erläutert Hans-Werner Engel dem Fernsehteam die Gemeinschaftsausstellung von Hagener und Smolensker Künstlern im zentralen Ausstellungsgebäude in Smolensk.

In einem sehr kurzen Interview erklärt Engel, dass der Freundeskreis Hagen-Smolensk durch die Einladung von Smolensker Künstlern, Dozenten und Studenten dazu beitragen möchte, dass zwischen den Menschen hüben und drüben Vorurteile abgebaut werden.

Eindrücke zu der Skulptur „Die Laster der Erwachsenen“ von Shemyakin in Moskau

Der Text stammt von einer uns namentlich nicht bekannten russischen Verfasserin. Wir haben ihn im Internet in russischer Sprache gefunden und sinngemäß übersetzt:

 „Das Thermometer vor dem Fenster zeigt zehn Grad unter Null an, auch nach den Vorhersagen des Radios. Sie müssen sehr begeistert sein von der Fotografie oder der Umfrage zum Denkmal oder beides zusammen, dass sie bei  einem solchen Frost und Wind hinaus gehen, um speziell das Kunstwerk zu bewundern, das Shemyakin mit seinen Händen gestaltet hat. Aber Sie müssen beachten, dass das Moskauer Wetter als launische Diva ist und zu Streichen neigt. Zum Beispiel im Januar, blieb die Temperatur konstant bei etwa 5 Grad, manchmal sank sie gnädig fast auf Null. Und wenn die Temperatur plötzlich von plus auf minus ging, verdeckte der Schnee alle Untaten. Doch es ist nicht an der Zeit auf das Wetter für den Monat Januar zurück zu blicken, denn es ist Tauwetter, alles schmilzt, so dass Schlamm und Matsch sich ausbreiten.

Bei diesen äußeren Bedingungen erreichte ich die Skulpturen und nun zu ihrer Beschreibung.

 Das Kunstwerk befindet sich im Park an einem trocken gelegten Sumpf am Ufer der Moskwa, und ich muss sagen, dass er versteckt zwischen den Bäumen und nicht leicht zu entdecken ist. Im Sommer, wenn das Laub alles umschließt und unaufmerksame Passanten zu Fuß vorbei gehen, kann es sein, dass sie das Kunstwerk nicht bemerken. Es gibt eigentlich keinen Anlass, besorgt zu sein, dass die Skulpturen im Zentrum der Stadt beschädigt werden. Insofern gibt es sicher keinen Grund für den beeindruckenden Lattenzaun, der den Bereich zusätzlich umschließt – er ist auch fast ein Kunstwerk. In der Mitte der Skulpturengruppe stehen zwei goldene Kinderfiguren – ein Junge und ein Mädchen mit verbundenen Augen. Sie streckten ihre Hände aus, als ob sie auf der Suche nach etwas wären. In einem Halbkreis sind sie von verschiedenen Figuren umgeben, die die Laster symbolisieren – es sind dreizehn Skulpturen: Drogenabhängigkeit, Prostitution, Diebstahl, Alkoholismus, Unwissenheit, falsche Lehren, Gleichgültigkeit, Propaganda von Gewalt, Sadismus, Menschen ohne Gedächtnis, Ausbeutung durch Kinderarbeit, Armut, Krieg. Ich bin nicht sicher, ob alles was sie als Schwächen der Menschen darstellen (z. B. das Eintreten für Gewalt ist für mich eindeutig kein Laster und auch nicht Propaganda), aber der Autor wird es sicher begründen können.

Das Mädchen und der Junge sind aus gelbem Metall, die Laster sind grau und sie sind höher und größer als die Kinder. Es wird deutlich, auf welcher Seite mehr Kraft liegt. Die grauen Figuren sind wirken durch die Färbunf hässlich und stehen sehr aufrecht, sie ziehen die Kinder nicht unmittelbar in ihren Bann … was wollen sie von ihnen? .. Greifen ihre Arme oder Tentakeln nach den Kindern. Ich weiß nicht was der Autor im Sinn hatte, aber ich gewinne nicht den Eindruck, dass diese Freaks die Kinder direkt bedrohen. Vielmehr stehen sie und scheinen auf etwas zu warten: Warte nur, wenn du auch erwachsen bist, fragen wir Sie! Allerdings haben einige Laster ihre Arme doch ausgestreckt und es ist durchaus möglich, dass, wenn die Kinder versehentlich Kontakt finden, sie bei den Beinen gepackt werden.

Gesamteindruck: Ich denke, das Kunstwerk ist sehr interessant und es stellt sich keine Ablehnung ein. Warum denke ich nicht eine Minute darüber nach, in welcher Welt Kinder leben? Niemand fragt nach deren Leben. Die einzige Frage:

Wer hat die Augen der Kinder verbunden? Logisch ist – Kinder sind hilflos gegen die Welt der Erwachsenen, aber wer wird es ihnen schon erlauben, in der Dunkelheit ohne Fürsorge und Obhut blind in dieser Welt umher zu laufen? Hier sind meine Gedanken ins Stocken geraten und ich glaube, ein Missverständnis in der Intention des Autors erkannt zu haben.

An diesem frostigen Wintertag bin ich allein am dort und trete über eine Kette, die auf dem Sockel montiert ist, um die Figuren aus der Nähe zu fotografieren. Unmittelbar ertönt ein lauter Pfiff, dann ruft jemand und ich begreife endlich, dass in dieser Stille und Leere wahrscheinlich jemand nach mir schreit. Ich blicke auf – am Zaun steht ein Mann vor einer Holzbude- offenbar der Bewacher der Anlage. Als ich ihn bemerke, erklärt er mir, dass ich nicht über die Ketten steigen darf. Ich habe versucht, ihm einen kleinen Gefallen zu entlocken. Erlauben sie es mir: ich tue nichts, ich will nichts berühren, einfach nur ein paar Bilder schießen, aber er bleibt hart. Ich diskutierte weiter nicht mit dem Mann, beschließe vor die Kette zurück zu treten und die Skulpturen von dort aus zu betrachten.

Aber warum muss dieses Kunstwerk geschützt werden? Und wie viel kostet es die Stadt? Aber es muss bewacht werden, denn es möchte nicht jeder diese Figuren sehen, aber schon etwas Schlechtes mit ihnen anstellen und so einen Beitrag im Kampf gegen das böse Laster leisten. Ein Beitrag wurde geleistet: An einer Skulptur wurden einige Bronzeteile abgesägt. Es ist besser, wenn diese Verbrecher etwas Brennholz haben oder eine rüstige Frau…

Am Ufer der Moskwa ist es an einem frostigen Wintertag traumhaft schön! Man kann die Kuppeln der Kreml-Kirchen sehen, weiß und still. Phantastisch! Sie sind nur ein wenig von der Skulpturengruppe entfernt …“

 

4. Februar 2005 –unbekannte russische Verfasserin

  

Ergänzend bemerke ich meinen ersten Eindruck aus dem Jahre 2005 von den Skulpturen:

Man möchte die Kinder mit den Augenbinden sogleich an die Hand nehmen und sie den bedrohlichen Lastern entziehen, aber es geht nicht – es ist wie im richtigen Leben.

 Hans-Werner Engel