Oktober 2008

Skulpturprojekt: „BalanceAkt- Kinderrechte“ – Projektbeschreibung

Ein Projekt des Kinderschutzbundes, Hagen und des Freundeskreises Hagen-Smolensk

Bisher einmalig in der Bundesrepublik Deutschland soll in Hagen eine Skulptur zum Thema „Kinderrechte“ dauerhaft im öffentlichen Raum an einem repräsentativen Ort aufgestellt werden.

Ziel

Durch die Skulptur soll darauf hingewiesen werden, wie fragil heute Kinderrechte sind. Es soll mit diesem Projekt ein Impuls für unsere Stadt, die Region, unser Land und darüber hinaus gegeben werden, Kinderrechte zu respektieren und die UNO-Kinderrechte-Konvention konsequent umzusetzen.

Idee  –  eine internationale Geschichte

Nach dem Besuch einiger russischer Kinderheime in Smolensk hat Christa Burghardt (Kinderschutzbund) auf ihrer Rückreise in Moskau zufällig die Skulpturengruppe „Die Laster der Erwachsenen“ des Künstlers Michael Shemyakin entdeckt. Vierzehn Figuren (ru Beschreibung der Skulpturengruppe) – zur Übersetzung den Button oben rechts anklicken- zeigen sehr plastisch menschliche Laster, unter denen insbesondere Kinder zu leiden haben, beispielsweise sieht man einen Mann, der ein Kind mit einem Rohrstock schlägt. Burghardt entwickelte die Idee, dass es als Gegenstück eine Skulpturengruppe geben müsste, die die Bedürfnisse der Kinder positiv darstellt. Damit war schnell eine Brücke zu der Kinderrechte-Konvention geschlagen, die von den Vereinten Nationen verabschiedet und von den meisten Staaten der Welt unterzeichnet worden ist. Zurück in Hagen besprach Burghardt ihre Idee mit Hans-Werner Engel (Freundeskreis Hagen-Smolensk), der diese Skulpturengruppe von Shemyakin ebenfalls kannte. Die Idee eines Skulpturen-Projekts für Hagen zum Thema Kinderrechte war geboren. 2007 stellte Hans-Werner Engel einen Kontakt zu dem Smolensker Künstler Prof. Alexander Parfeonov her, der bereits 2005 zwei sehr interessante Granitskulpturen für die Hagener Bevölkerung geschaffen hat. Er erklärte sich spontan bereit, eine Skulptur zum Thema „Kinderrechte“ zu entwerfen.

Skulptur -ein Name für die Skulptur wird noch gesucht-

Die Skulptur – ein balancierendes Mädchen mit einem Buch über die Kinderrechte in der Hand-  soll aus Bronze gefertigt werden. Sie steht auf einem mit Mosaiksteinen versehenen Regenbogen aus Beton. Dieser Regenbogen soll an beiden Enden aus dem Rasen herausragen.

Stelen über Kinderrechte

Ein „Pfad der Kinderrechte“ soll durch Stelen rund um die Skulptur entstehen. Auf 10 Stelen werden die wichtigsten Kinderrechte benannt, auf der 11. Stele soll der Gesamttext der Kinderrechtskonvention und auf der 12. Stele eine Beschreibung des Projekts „BalanceAkt Kinderrechte“ nachzulesen sein. Die Stelen werden aus Edelstahl bestehen und von dem Hagener Dirk Surma entworfen.

Begleitprojekte

Der Kinderschutzbund wird Projekte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene durchführen, durch die das Thema Kinderrechte pädagogisch aufgearbeitet wird. Über die Presse soll auf die Kinderrechte aufmerksam gemacht werden. Die Bevölkerung wird aufgerufen werden, Sinnsprüche zu den Kinderrechten einzureichen. Kinder und Jugendliche sollen in einem Workshop sensibilisiert werden, sich zu den Kinderrechten zu äußern. Gute Sinnsprüche, Zitate aus Kindermund, sowie Zeilen von Dichtern sollen zu lesen sein.

Standort

Die Skulptur und die 12 Stelen sollen im Dr. Ferdinand-David-Park stehen, der dem Hagener Rathaus an der Volme gegenüber liegt und an das „Haus für Kinder“ des Kinderschutzbundes grenzt, .

Termin der Skulptur-Enthüllung

20. September 2010, der internationale Weltkindertag

Finanzierung durch Spenden

Für das Projekt werden noch dringend Spenderinnen und Spender gesucht, damit die Bronzeplastik gegossen und von Smolensk nach Hagen transportiert werden kann. Auch die 12 Kinderrechte-Stelen können nur realisiert werden, wenn es Menschen gibt, die sich an den Materialkosten beteiligen. Bisher konnten unter anderem die Bezirksvertretung Mitte sowie der Bürgermeister von Smolensk Kachanowskij und weitere Privatpersonen als Förderer gewonnen werden.

Spendenkonto:

Freundeskreis Hagen-Smolensk e V.

Sparkasse Hagen

Konto 100 157 068

BLZ 450 500 01

UNO Kinderrechte-Konvention und deren Umsetzung in Deutschland

Die UN-Konvention zu den Rechten eines Kindes:

 

  • wurde am 2o.11.1989 verabschiedet und mit Vorbehalten am 5.4.1992 von der Bundesrepublik ratifiziert
  • haben alle Länder der Erde bis auf die USA und Somalia unterzeichnet
  • stellt Kinder als eigenständige Persönlichkeiten mit eigenen Rechten in den Mittelpunkt
  • verpflichtet die Unterzeichnerstaaten dazu, jedes Kind vor Hunger und Armut, physischer und psychischer Gewalt, Diskriminierung und Ausbeutung, Folter und Drogen zu schützen
  • garantiert jedem Kind das Recht auf eine Staatsangehörigkeit, Religions- und Gedankenfreiheit, freie Meinungsäußerung, auf Anhörung bei Strafverfahren und in Scheidungsprozessen, auf Gleichbehandlung und Bildung, kulturelle Entfaltung und Gesundheit
  • nimmt die Staaten in die Pflicht, für die Sicherheit der Kinder zu sorgen und die Eltern in die Pflicht, sich um ihre Kinder zu kümmern
  • nennt Regelungen, wie die Konvention bekannt gemacht und verbreitet werden muss, dass sie als Grundlage politischer Entscheidungen dienen und in alle Richtlinien der Aus- und Weiterbildung an Schulen und Universitäten einfließen soll
  • fordert, dass sich die Unterzeichnerstaaten regelmäßig einer UNO-Kommission stellen müssen, um über die Fortschritte bei der Umsetzung der Konvention zu berichten

 In New York fand 2002 der Weltkindergipfel „ungass“ statt, bei dem die Regierungschefs bzw. deren Vertreter weitere Schritte zur Umsetzung der Kinderrechte-Konvention beschlossen. Die Unterzeichner-Staaten sollen einen nationalen Aktionsplan mit konkreten Zielvorgaben beschließen. Auch Deutschland hat inzwischen einen nationalen Aktionsplan vorgelegt.

Umsetzung der Konvention in Deutschland

Deutschland hat die völkerrechtlich verbindliche Vereinbarung nur mit dem Vorbehalt ratifiziert :

  • dass das deutsche Ausländerrecht nicht durch die Konvention berührt werden darf.

 Das deutsche Ausländerrecht bleibt aber erkennbar hinter den Maßgaben der Konvention zurück. Sie ist in Deutschland noch immer nicht vollständig umgesetzt, wie die UNO-Kommission feststellte, die die bisher zwei Berichte (von 1995 und 2004) zur deutschen Kinderrechte-Politik prüfte. Die Hauptkritikpunkte sind:

  •  zahlreiche asylsuchende Kinder werden nicht ausreichend medizinisch versorgt, gehen nicht zur Schule und leiden unter einer ungeklärten Aufenthaltsfrage
  • es fehlt eine umfassende Kinderpolitik und es gibt zu viel Kompetenzprobleme zwischen Bund, Ländern und Gemeinden
  • Kinder werden noch immer nicht als ernst zu nehmende Bürger akzeptiert, deren Interessen in allen Bereichen vom Umweltschutz, über die Städtebauplanung bis zum Ausländerrecht anerkannt und berücksichtigt werden müssen
  • Die Konvention ist noch immer zu wenig bekannt und hat bisher keinen Eingang in Lehrpläne der Schulen oder Ausbildungsrichtlinien von Sozialarbeitern, in die Arbeit von Kommunalpolitikern, Juristen und Entscheidungsträgern in allen Bereichen gefunden.
  • Selbst die meisten Kinder sind über ihre Rechte zu wenig informiert, an den Schulen wird kaum darüber gesprochen. Nachdem die Bundesregierung im Januar 2004 ihren 2. Staatenbericht über die Umsetzung der Kinderrechte in Deutschland abgegeben hatte, äußerte die UNO zwar anerkennend über die erreichten Fortschritte z.B. bei der Gleichstellung unehelicher Kinder, sie bemängelte aber nach wie vor, dass es keine wirklich spürbare „Leidenschaft“ für die Rechte der Kinder gäbe.


Theaterprojekt „Wo ist Zuhause?“ – Fördervertrag

 Die RUHR.2010 GmbH und der Freundeskreis Hagen-Smolensk schließen Fördervertrag ab

Am 19. September 2008 unterschrieben die Vertreter der RUHR.2010 GmbH, Herr Dr. h.c. Fritz Pleitgen sowie Herr Prof. Oliver Scheytt und der Vorsitzende des Freundeskreises Hagen-Smolensk, Hans-Werner Engel, den Vertrag zur Förderung des Kulturhauptstadt-Projektes “Wo ist Zuhause?”. Der Förderbetrag beläuft sich auf 33,9 Prozent der kalkulierten Ausgaben.

Es ist der erste Vertrag, den die RUHR.2010 GmbH mit einem Projekt-Partner abgeschlossen hat.

Wir freuen uns sehr über die Förderung unseres Projektes und danken der RUHR 2010 GmbH schon jetzt für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit!

Die Premiere des Schauspiels von Wolfgang Borchert “Draußen vor der Tür” durch das “Ensemble der SchlossSpiele Hohenlimburg” unter der Regie von Dr. Peter Schütze wird am Freitag, 21. November 2008, 19.00 Uhr in der Aula des Albrecht-Dürer-Gymnasiums sein.  Der Vorverkauf für diese Veranstaltung beginnt am 20. Oktober 2008. Über “Kontakt” auf dieser Seite können sie Ihre Karten reservieren lassen. Auf weitere Vorverkaufsstellen wird später hingewiesen.

Damit beginnt nach den Aufführungen durch das Smolensker Studententheater “MIRACLE” in Hagen, Marl und Gerolstein der zweite Teil dieses Projekts, das mit der letzten Vorstellung in der Woche von 19. bis 15. Juli 2010 als einer der Höhepunkte des Kulturhauptstadt-Geschehens in Hagen endet.