Oktober 2008

Der russische Film

Gemeinsam mit den „AllerWeltHaus“ Hagen wird der Freundesklreis Hagen-Smolensk in der Woche vom 19. bis 23. Januar 2009, Montag, Mittwoch und Freitag jeweils eine besonderen russischen Film vorstellen. Die Titel werden später bekannt gegeben.

Hintergrund:

Jeden Tag bieten uns die deutschen Fernsehanstalten unzählige amerikanische Filme an. Gute Produktionen aus anderen Ländern, auch aus Russland, sind zuweilen nur bei „Arte“ zu sehen. In deutschen Kinos sind russische Filmproduktionen auch eher selten. Dieses Defizit können wir nicht beheben, aber wir möchten mit diesem Projekt einen Anstoß geben, den russischen Film näher kennen zu lernen. Wir wurden dazu angeregt, weil in unserer Parnterstadt Smolensk jährlich eines der bedeutendsten Filmfestivals Russlands stattfindet.

Wir werden folgende Filme vorstellen:

 

 

Filmtage im AllerWeltHaus, Potthofstr. ( im Davidpark), 58095 Hagen

Montag, 19.01.2009, 19.00 Uhr

„Diamantenarm“

UdssR, 1969, Regie Leonid Gaiday – mit deutschen Untertiteln

Semjon Semjonowitsch hat diese Kreuzfahrt als Anerkennung für seine Leistungen im Betrieb gewonnen. Es geht über das schwarze Meer nach Istanbul. Als Semjon Semjonowitsch sich bei einem Unfall in Istanbul den Arm bricht, werden in seinem Gipsverband heimlich etliche wertvolle Schmuckstücke versteckt – ohne sein Wissen. Doch die Gauner sollten die Schmuckstücke einem Komplizen, den sie nicht kannten an den Arm gipsen. Als Semjon wieder zuhause angekommen ist, wollen die Gauner ihm selbstverständlich den wertvollen Verband abnehmen – doch das ist gar nicht so einfach. Eine der bekanntesten sowjetischen Gauner-Komödien, hervorragend dargestellt und präzise gearbeitet wie es in Deutschland nur von Loriot zu sehen ist. Zudem sehr viel versteckte Gesellschaftskritik in den Liedern – nicht ungefährlich zu jener Zeit in der UdssR.

Darsteller: Yuri Nikulin, Nina Grebeshkova, Andrei Mironov, Anatoly Papanov, Stanislav Chekan, Nonna Mordyukova, Svetlana Svetlichnaya, Vladimir Gulyayev, Grigory Shpigel, Leonid Kanevsky, Roman Filippov, Igor Yasulovich, Andrei Fait, Alexander Khvylia

Mittwoch 21.01.2009, 19.00 Uhr

„Die Garage“

UdSSR 1979, Regie Eldar Ryazanov –synchronisiert

Die Garage wurde 1979 gedreht und von den sowjetischen Filmbehörden viele Jahre mit einem Exportverbot belegt. Regisseur Eldar Rjasanow und sein langjähriger Autor Emil Braginski beleuchten das Innenleben einer sogenannten Garagengenossenschaft.

Der Vorstand hat eine Sitzung einberufen, weil wegen des Baus einer Schnellstraße fünf Mitglieder keine Garage bekommen können. Fünf bereits ausgewählt Mitglieder sollen ausgeschlossen werden. Handlungsort des Films ist ein geschlossener Raum im Zoologischen Museums in Moskau. Zwischen ausgestopften Tieren, neben denen sich die Menschen bis zur Unkenntlichkeit – oder Kenntlichkeit? – entblößen. So entsteht eine Stimmung aus Zorn, Hass, Eifersucht, Anbiederei, aber auch Verständnis, Solidarität und Güte, die durchaus Parallelen zu manchen Vereinen deutscher Prägung aufzeigt.

Eine bittere Parabel auf Abwesenheit von Demokratie und dazu ein überaus absurdes Drama: Am Ende stellt sich nämlich heraus, dass der geplante Garagenbau von Anfang an eine Farce gewesen ist.. Menschliche Schwächen und Stärken werden scharf beobachtet und präzise dargestellt.

Diesem genialen Film darf donnernder Applaus oder grollendes Lachen folgen, auch wenn es zuweilen im Halse stecken bleiben möchte, es sind jedenfalls keine Irrlichter aus dem Gag-Arsenal der Unverbindlichkeit, die uns in diesem Lustspiel komisch vorkommen.

Darsteller :Liya Akhedzhakova , Iya Savvina , Svetlana Nemolyayeva , Valentin Gaft , Andrei Myagkov

 

Freitag, 23.01.2009, 19.00 Uhr

„Wir kommen aus der Zukunft“

Russland 2008, Regie Andrei Malyukov

Es ist ein Zeitreiseabenteuer, das aber den phantastischen Aspekt weiter in den Hintergrund stellt, als zu erwarten ist.

Handlung:

Vier junge Männer aus St. Petersburg, die illegal Relikte aus dem zweiten Weltkrieg ausgraben und
diese gewinnbringend verkaufen, stoßen auf eine wahre Goldgrube. Sie finden eher zufällig unter einem Hügel die Überreste einer Befestigungsanlage des zweiten Weltkrieges, in denen es vor Schätzen aus dem zweiten Weltkrieg nur so wimmelt. Allerdings finden sie dort auch Gegenstände, die ihnen seltsam vorkommen, denn es sind ihre eigenen Ausweispapiere.

Am nächsten Tag nehmen sie ausgelassen ein Bad im nahe gelegenen See, der offenbar ein Zeitfenster ist, denn sie finden sich mitten in einem Schlachtgetümmel zwischen Russen und Deutschen wieder. Sie werden von russischen Soldaten gefangen genommen, da man sie, weil sie nackt sind, für Deserteure hält. Sie können den Kommandanten jedoch überzeugen, dass sie Zivilisten mit besonderem Wissen sind, denn sie verraten ihm einige Geheimnisse zum Ausgang des Krieges.
Wahrscheinlich aufgrund von Soldatenmangel werden die vier Freunde dennoch in Uniformen gesteckt und in den Schützengraben geschickt. Obwohl sie in unserer Gegenwart durchaus harte Kerle sind, geht das unmittelbare Kriegsgeschehen ihnen an die Nerven. Um ihre patriotische Einstellung zu beweisen, lassen sie sich auf eine Sondermission ein. Ein vorheriger Fluchtversuch zum See war gescheitert. Sie sollen einen hochrangigen Deutschen entführen. Das Unternehmen schlägt fehl. Nach einigen Verhören gelingt ihnen die Flucht. Die Russen entschließen sich, das deutsche Lager frontal anzugreifen, was zu einem regelrechten Massaker auf beiden Seiten führt. Das Ziel aber wird erreicht. Schwer angeschlagen flüchten die vier jungen Männer zum See und kehren in unsere Zeit zurück. Aber der Krieg hat Spuren hinterlassen…

Der Phantastische Aspekt der Zeitreise scheint eher nur ein Vorwand zu sein, um das Heute mit dem Gestern zu konfrontieren. Der Film stellt die Grausamkeiten des Krieges nicht mit so großer Intensität dar, wie wir es aus westlichen moderneren Filmen kennen. Die Grausamkeiten sind trotzdem wahrzunehmen, insbesondere das Ende der kleinen, teilweise kitschig dargebotenen, Liebesgeschichte.

Die Charaktere wirken glaubhaft. Zu den eindrucksvollsten Szenen gehören jene, in denen die jungen Männer mit den Soldaten in einer Runde sitzen und mit modernen Musikelementen die Leute zum Singen bringen (Auf diese Weise kommen der Rap oder das Scratchen in die Vierziger Jahre), was weder aufgesetzt noch albern wirkt, sondern wirklich glaubhaft und vor allem menschlich, eine besondere Stärke der russischen Filmemacher.

Sorgfältig gemacht sind auch die Sequenzen im Deutschen Lager. Da nur einer der deutschen Offiziere Russisch spricht, werden alle Unterhaltungen, außer jene mit den jungen Männern, in Deutsch geführt (man erhält dazu russische Untertitel). Dabei sprechen sie so klar, dass manglauben könnte, es handelt sich hier um deutsche Darsteller.

Die Schauspieler füllen die Charaktere mit Leben und Seele, wirken überzeugend. Erwähnenswert ist auch der Gruppenführer, der während der Flucht aus dem deutschen Lager für die vier jungen Männer sein Leben opfert.

Der Schluss bietet noch eine kleine Überraschung!

Darsteller: Boris Galkin, Yekaterina Klimova, Danil Kozlovsky, Sergei Makhovikov, Daniil Strakhov, Andrey Terentyev, Dmitry Volkostrelov, DmitryVolkostrelov
Buch: Kirill Belevich, Aleksandr Shevtsov, Eduard Volodarsky
Kamera: Alexandr Soloviev

Smolensker Gitarrenquartett gastiert 2009 in Hagen

Vom 14. bis zum 24. Februar 2009 wird das Smolensker Gitarrenqaurtett in Hagen gastieren. Es sind diverse Auftritte in Hagen und Dortmundgeplant.

Bilder vom Aufenthalt in Hagen:

Leitung: Viktor Pavluchenkov

Studium an der bekannten Musikhochschule Gnessins in Moskau. Danach absolvierte er das Konservatorium in Minsk (Wei0russland). Nach Abschluss seiner Ausbildung ist er bis heute an der Smolensker Musikhochschule als Dozent und der Philharmonie als Musikinterpret tätig. Er spielt klassische (Bach, Mozart, Bise, Oiazolla etc.), folkloristische, sowie moderne Werke. Die meisten werden von ihm für Gitarre bearbeitet und für das Ensemble arrangiert. Als Komponist ist er mehrfacher Preisträger der Russischen Föderation.

Aliaxei Dukhovich

Spielt seit dem 13. Lebensjahr Gitarre. Mit Auszeichnung absolvierte er die Musikhochschule in Smolensk. Er gewann mehrfach Preise bei internationalen Wettbewerben in Russland, Weißrussland, Polen und Österreich.

Elena Bondar

Wollte zunächst Wirtschaftswissenschaften studieren, entschied sich dann aber für ein Musikstudium an der Musikhochschule in Smolensk. Sie ist mehrfache Preisträgerin internationaler Wettbewerbe. Sie wirkt auch als Sängerin in einem Chor mit.

Anna Petrova

Ihre Liebe für die Musik entdeckte sie mit 9 Jahren. Ihre Mutter ist ebenfalls Musikerin. Studium an der Smolensker Musikhochschule. Starke Ausprägung zur russischen Folklore. Sie ist mehrfache Preisträgerin internationaler Musikwettbewerbe. Zusätzlich ist sie Sängerin in einem Chor.

Theaterprojekt „Wo ist Zuhause?“ – Schloss-Spiel-Ensemble Hohenlimburg

            „Wo ist Zuhause?“ von Wolfgang Borchert

Premiere, 21.11.2008, 1900 Uhr, Albrecht-Dürer-Gymnasium, Hagen, Heinitzstr.73,

mit:

 

BECKMANN, einer von denen

Adam Hildenberg

seine FRAU, die ihn vergaß

Vanessa Topf

deren FREUND, der sie liebt

Peter Manteufel

ein MÄDCHEN, dessen Mann auf einem Bein nach Hause kam

Ariane Raspe

ihr MANN, der tausend Nächte von ihr träumte

Thomas Schnug

ein OBERST,  der sehr lustig ist

Peter Schütze

seine FRAU, die es friert in ihrer warmen Stube

Ursula Otto

die TOCHTER, gerade beim Abendbrot

Vanessa Topf

deren schneidiger MANN

Peter Manteufel

ein KABARETTDIREKTOR, der mutig sein möchte,

                                                         aber dann doch lieber feige ist

Horst Lappöhn

Frau KRAMER, die weiter nichts ist als Frau Kramer, und

                                 Das ist gerade so furchtbar

Nadia Gruhn

der ALTE MANN, an den keiner mehr glaubt

Peter Schütze

der BEERDIGUNGSUNTERNEHMER mit dem Schluckauf

ein STRASSENFEGER, der gar keiner ist

Sven Söhnchen

der ANDERE, den jeder kennt

Michael Creutz

die ELBE

Nadia Gruhn

 

 

INSZENIERUNG

Peter Schütze

BÜHNENTECHNIK/LICHT

Thomas Mehl

                                                          

Das „Schloss-Spiel-Ensemble“:

 

Szenenfotos von den ersten Proben: